Die Reise nach Westen
Uraufführung der Oper von Yuejia Chen
Termine der Aufführungen
Premiere 1: Fr., 18.10.2024, 19.30 Uhr
Premiere 2: So., 20.10.2024, 18.00 Uhr
Weiter Aufführungen: 22., 23., 25. und 26.10.2024, jeweils 19.30 Uhr
Eintrittskarten zu den Veranstaltungen sind für 20 Euro, ermäßigt 13,00 Euro zzgl. Abendkassenzuschlag erhältlich. Es gilt kostenfreier Eintritt für Rostocker Studierende im Rahmen des Kulturtickets.
Die Handlung
Ein Mönch reist zu einem Land namens „Westlicher Himmel“, das westlich vom antiken China liegt, also im heutigen Indien, von wo er Buddhas heilige Schriften nach China bringen soll. Auf seinem abenteuerlichen Weg wird er von drei sagenhaften Wesen begleitet, von denen einer der Affenkönig ist.
Die Oper „Die Reise nach Westen“ entführt in eine Phantasiewelt und berührt bekannte chinesische Sagen, Legenden sowie Themen des Buddhismus und Daoismus. Den gleichnamigen chinesischen Roman schrieb Wu Cheng 'en im 16. Jahrhundert zurzeit der Ming Dynastie. Die darin erzählten Geschichten sind Grundlage für zahllose Filme, Bücher, Comics und Computerspiele geworden – und jetzt für eine Oper.
I. Akt
Ich bin ein Mönch, habe drei Schüler …
Die Welt ist von Dämonen und Geistern, Göttern und Menschen bevölkert, die nicht nur in Eintracht, sondern auch im Unfrieden miteinander leben. Teil dieser ungleichen Gemeinschaft ist der Mönch Tang Sanzang, der sich und seine Mission zu Beginn der Oper vorstellt: Er reist nach Indien, um das Buch Sutra zu holen. Auf dieser Reise wird er von seinen drei Schülern, Sun Wukong (dem Affenkönig), dem Eber Zhu Bajie und dem Sandmönch Sha Wujing begleitet. Es lauern jedoch dämonische Gefahren. Seine Schüler sollen ihn beschützen, doch Tang Sanzang sieht in seinem ersten Schüler, dem Affenkönig, auch Schwächen: Zwar ist dieser mächtig, stark, berühmt im Himmel und im Palast, aber er ist
auch widerspenstig. Darum hat die Göttin Guanyin einen Goldreif erschaffen, den er um den Kopf trägt und der sich durch einen Zauberspruch verengen lässt. Die Oper beginnt inmitten der Reise der vier Gefährten, deren Weg sie in die Berge führt.
II. Akt
Nun heißt es ja seit alters her: In hohen Bergen leben Dämonen, bei schroffen Felsen hausen Geister …
Tang Sanzang mahnt seine Schüler in der unheimlichen Gegend zur Vorsicht, doch diese schlagen seine Warnungen in den Wind. Als der Mönch Hunger bekommt, fordert er den Affenkönig auf, ihm Speisen zu besorgen. Wukong holt eine Schale und fliegt davon. Doch in den Bergen lauert schon ein Dämon ... Die Gegenspielerin tritt auf, genannt die »Weiße Knochenfrau«. Die Mutter der Weißen Knochenfrau hat Geburtstag und sie erwartet von ihren Untertanen ein Geschenk. Der Mönch wird von den Dämonen als Geschenk auserkoren, da sein Blut verjüngend wirkt und sein Fleisch unsterblich machen soll. Die Weiße Knochenfrau ist der klassische Feind, ein Dämon, der die Leichenmagie beherrscht und in andere Körper eindringen kann. Sie verwandelt sich in eine junge Frau und macht sich auf den Weg, um den Mönch zu überlisten. Nach ihrem Weggang veranstalten die Dämonen ein Fest, sie feiern und tanzen ausgiebig. Währenddessen in der Berggegend: Zhu Bajie sieht eine hübsche junge Frau auf die Gruppe zukommen. Es handelt sich um die Weiße Knochenfrau, deren Verwandlung er nicht erkennt. Bajie bewundert sie und legt seine Waffe, einen Rechen, nieder. Der Affenkönig Sun Wukong erkennt sie jedoch als Dämon und versucht, die Gruppe zu warnen. Doch Zhu Bajie bezichtigt ihn der Lüge, so dass der Affenkönig gezwungen ist, auf eigene Faust zu handeln.
III. Akt
Wenn ich nicht Euer Schüler bin, werdet Ihr den Weg in den Westen nicht schaffen …
Um die Gruppe gegen den Dämon zu verteidigen, schlägt Sun Wukong zu. Mit seinem Eisenstab tötet er die junge Frau, die in Wahrheit die Weiße Knochenfrau ist. Die Gefährten sind entsetzt über diese Tat und zwischen dem Affenkönig und dem Mönch entbrennt ein heftiger Streit. Sun Wukong beteuert, Recht zu haben, doch die Gruppe glaubt ihm nicht. Zur Bestrafung verengt der Mönch den Goldreif um Sun Wukongs Kopf, der dadurch Schmerzen erleidet. Die Weiße Knochenfrau verwandelt sich ein zweites Mal, nun in einen alten Mann. Doch auch dieses Mal erkennt der Affenkönig ihre wahre Gestalt. Erneut glaubt ihm niemand, so dass er auch den alten Mann tötet. Der Mönch bestraft ihn abermals. Sun Wukong fleht ihn an, den Ring um seinen Kopf zu entfernen. Doch der Mönch verengt diesen stattdessen weiter. Die Weiße Knochenfrau versucht ein drittes Mal, den Mönch zu fangen, diesmal in der Gestalt einer alten Frau. Doch auch in dieser Verwandlung wird sie vom Affenkönig entlarvt und dieser schlägt ein drittes Mal zu. Der Mönch verliert die Geduld und schickt den Affenkönig fort. Sun Wukong bedauert seine Taten, sieht sich aber nach wie vor im Recht. Er bittet den Mönch, bleiben zu dürfen. Der Streit endet damit, dass Sun Wukong die Gruppe verlässt, da ihm niemand Glauben schenkt. Die Weiße Knochenfrau hat inzwischen erkannt, dass sie den Mönch nicht gefangen nehmen kann. Ihr Plan ist gescheitert. Ein letztes Mal treten die Reisenden gemeinsam auf und setzen ihre Reise fort.
Text: Mia Arand und Lea Witkowski
Die Komponistin
Komponiert wurde die Oper von der hmt-Absolventin Yue Wang im Rahmen ihres Caspar David Friedrich-Stipendiums im Auftrag der hmt Rostock. Yue Wang heißt inzwischen Yuejia Chen und lebt wieder in ihrem Heimatland China, wo sie Sounddesign am Shanghai Institute of Visual Arts unterrichtet.
Die Musik
Während die Komponistin mit der Auswahl des Sujets auf Literatur ihres Heimatlandes zurückgreift, ist die Partitur in der westlichen Musiktradition verankert. Der Musik liegen permanent wiederkehrende Clustern und Klangteppiche zugrunde. Immer wieder unterbrechen kontrastierende Elemente durch Schlagzeug oder Pizzicati der Violinen den Klangteppich. Auf diese Weise schafft die Komponistin verschiedene Klangfarben, die jeweils die verschiedenen Wesenszüge des Wukong beschreiben.
Regie, Musik und Ensemble
Die Regie führt Jürgen R. Weber, der mit der Kultur Chinas sehr vertraut ist und es ausgezeichnet versteht, in der Inszenierung einen einfühlsamen Bogen zwischen dem Morgen- und dem Abendland bzw. zwischen chinesischem Sujet und europäischer Rezeption zu schlagen.
Die musikalische Leitung hat Wolfgang Walter Kluge. Es singen und spielen Studierende der Gesangsabteilung, begleitet vom Sinfonieorchesterder hmt Rostock.
Mitwirkende*
SUN WUKONG – AFFENKÖNIG Maxine Moesta / Seeun Moon
WEIßE KNOCHENFRAU Linda Ahlers / Josefine Holzhausen
TANG SANZANG – MEISTER Sina Puffay / Elisabeth Schmeißer
ZHU BAJIE – 2. SCHÜLER DES MEISTERS Oliver Buck / Martin Deckelmann
SANDMÖNCH SHA – 3. SCHÜLER DES MEISTERS Minsung Kil / Alexander Nielsen
DÄMON A Anton Khan
DÄMON B Mira Beck / Lea Hartlaub
DÄMON C Tobias Fehlow
DÄMONENENSEMBLE
SOPRAN Lora Vangelova, Lea Witkowski
ALT Mira Beck, Lea Hartlaub, Michelle Kretschmar
TENOR Naji Alhamoud, Justus Schalow
BASS Tobias Fehlow, Anton Khan, Walther Meißner
MUSIKALISCHE LEITUNG Wolfgang Walter Kluge
INSZENIERUNG Jürgen R. Weber
BÜHNE / KOSTÜME / VIDEOS Gretchen fan Weber
MASKE Katharina Bergmann
CHOR Matthias Mensching
MUSIKALISCHE EINSTUDIERUNG Csaba Grünfelder
GESAMTLEITUNG Prof. Martina Rüping
Sinfonieorchester der hmt Rostock
REGIEASSISTENZ Soraya Eben, Maren Timmler
KOSTÜMASSISTENZ Anne Silcher, Susanne Boldt Sinnecker
MASKE – ASSISTENZ Isabelle Wahlgren, Lydia Loizidou
MUSIKALISCHE ASSISTENZ Maximilian Zimmermann, Taigo Kitamura, Stefan Schuster,
Horie Yoshihiro, Olesia Stepanova
PROGRAMMHEFT Studierende des Seminars zur Oper »Die Reise nach Westen«
PROGRAMMHEFTKONZEPTION Jun.-Prof. Dr. des. Gabriele Groll
BELEUCHTUNGSMEISTER Christoph Evert
TECHNISCHER LEITER Roland Dudszus
* Namen in alphabetischer Reihenfolge. Bitte beachten Sie den ausgehängten Besetzungszettel.
Videos zu "Behind the Scenes" folgen in Kürze
Videointerviews mit dem Regisseur Jürgen R. Weber und der Projektleiterin Prof. Martina Rüping
Im Kontext der Probenatmosphäre berichtet Regisseur Jürgen R. Weber, der selbst Schauspieler ist, was ihn inspiriert, welche Chancen die Arbeit mit Studierenden bietet und welchen Stellenwert die Debatte über kulturelle Aneignung für seine Inszenierung hat.
Auch mit Prof. Martina Rüping, bei der alle Fäden der Vorbereitung des Opernprojekts zusammenlaufen, führten wir ein Interview über ihre Arbeit als Projektleiterin. Die Sängerin und Gesangsdozentin erzählt, wie es zur Auswahl des Stückes für das diesjährige Opernprojekt kam und was alles nötig ist, damit die Oper Premiere feiern kann.
Unsere Förderer
Wir danken für die freundliche Unterstützung: der OstseeSparkasse Rostock, der OSPA-Stiftung, dem Audi-Zentrum, den Stadtwerken Rostock, der WIRO, dem Konfuzius-Institut Stralsund, der Stiftung Deutsche und Chinesische Kultur, der Deutschen Seereederei, den Freunden und Förderern der hmt Rostock e.V. und der Hanseatische Brauerei Rostock.
Informationen
Ein ausführliches Programmheft erhalten Sie bei den Aufführungen. Schutzgebühr: 3,00 €.