Musiktheorie und Ästhetik
13. Jahreskongress der Gesellschaft für Musiktheorie (GMTH) an der Hochschule für Musik und Theater Rostock
4.–6. Oktober 2013
Kongressleitung: Dr. Jan Philipp Sprick und Prof. Peter Manfred Wolf
Ästhetische Fragen sind in der Musiktheorie allgegenwärtig. Ob Lehre oder Forschung, ob Satzlehre oder Analyse, ob "historisch" oder "systematisch", immer gilt es Entscheidungen und Unterscheidungen zu treffen, die ex- oder implizit ästhetisch Position beziehen. Der Gegenstandsbereich der Ästhetik ist ähnlich weit gefasst wie derjenige der Musiktheorie. Er reicht von einer allgemeinen Theorie der sinnlichen Wahrnehmung bis hin zu philosophischen oder soziologischen Theorien der Kunst. Der Kongress soll Gelegenheit geben, die verschiedenen Ansätze in der Ästhetik hinsichtlich Theoriebildung und Praxis in der Musiktheorie zu präzisieren.
Einen möglichen Ausgangspunkt dazu bietet Hugo Riemanns Bezeichnung der "musikalischen Fachlehre" als "angewandte Musikästhetik" (1908): Inwieweit ist unser praktisch-pädagogisches Handeln als Musiktheoretikerinnen und Musiktheoretiker von der normativen Dimension der Ästhetik bestimmt? Wie ist das Verhältnis zwischen wissenschaftlich-theoretischer Reflexion und Musik als ästhetischem Gegenstand? Inwiefern kann ein Verständnis von Ästhetik als allgemeine Kunsttheorie dazu beitragen, das Verhältnis von Musiktheorie und zeitgenössischer Komposition neu zu bestimmen? Erwünscht sind insbesondere Versuche, ästhetische Prämissen oder Implikationen musiktheoretischen Denkens und Handelns herauszuarbeiten und zu problematisieren.
Angesichts fließender Übergänge zwischen den verschiedenen Aspekten des Kongressthemas werden keine klar voneinander abgegrenzten Sektionen vorgegeben, sondern lediglich mögliche Themenfelder genannt. Die angenommenen Kongressbeiträge werden thematisch gebündelt. Wie in jedem Jahr ist selbstverständlich auch das Einreichen freier Beiträge möglich.
Themenfelder
- Gegenstandsbereich der Ästhetik: Reflektion der Kunst oder Theorie der sinnlichen Wahrnehmung?
- Geschichte der Ästhetik, der Musikästhetik und der Musiktheorie: Differenzen und Interferenzen
- Ästhetik und Werturteil: Bedeutung normativer Ästhetik für die musiktheoretische Praxis
- Ästhetische Erfahrung und musikalische Analyse
- Musiktheorie als (gegenwärtige) Kunsttheorie
Formate
- Proposals für Vorträge zum Kongressthema oder für freie Beiträge. Die Vortragsdauer liegt bei 20 Minuten.
- Proposals für Workshops zum Kongressthema oder zu einem frei gewählten Thema. Bitte geben Sie die geplante Dauer des Workshops (max. zwei Stunden) und die Arbeitsform an.
- Proposals für thematische Sessions mit mehreren, ggf. auch kürzeren Vorträgen (Gesamtdauer der Session max. zwei Stunden). Bitte reichen Sie die Proposals für die Einzelbeiträge gemeinsam mit einem übergreifenden Text ein.
- Vorschläge für Buchvorstellungen mit genauer Nennung des Titels und einer kurzen Inhaltsangabe bzw. der Übersendung eines Flyers. Erwünscht ist zudem die Zusendung eines Exemplars des vorzustellenden Buches.
Der Umfang von Proposals für Einzelbeiträge, Workshops und Buchvorstellungen soll 2.000 Zeichen (inkl. Leerzeichen) nicht überschreiten (ggf. zzgl. Bibliographie). Bei Vorschlägen für thematisch gebundene Sessions gilt diese Begrenzung sowohl für jeden Einzelbeitrag als auch für den übergreifenden Text.
Kontakt
Prof. Dr. Jan Philipp Sprick
jan.sprickgmxnet
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