Internationale Gastdozentur in der Theaterpädagogik
Der togolesische Regisseur und Schauspieler Marléne Douty hat Dank der Förderung durch den Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) die erste internationale Gastdozentur an der hmt Rostock inne und unterrichtet von April 2025 bis März 2026 im Lehramtsstudiengang Theater (Darstellendes Spiel).
Inhaltlicher Schwerpunkt seiner Lehrtätigkeit, die den Bereich transkulturelle Theaterpädagogik umfasst, ist die Beschäftigung mit außereuropäischen Theaterpraktiken, etwa dem Storytelling, der Ritualisierung und Musikalisierung von Theater. Über die künstlerischen Lehrveranstaltungen hinaus ist im Herbst 2025 ein zweitägiger Workshop zum Thema „Theaterpädagogik dekolonial“ geplant.
Die Zusammenarbeit zwischen der Rostocker Theaterpädagogik und der Universität Lomé besteht bereits seit 2019. Im Rahmen des gegenseitigen Austausches wurde u.a. 2023 Doutys Performance „Famine et Vautours“ mit Studierenden aus Togo an der hmt Rostock aufgeführt.
Douty ist Leiter der Theatergruppe Clinik'Art, Präsident des Togolesischen Theaterverbands und seit 2021 Dozent im Masterstudiengang Theaterpädagogik an der Universität Lomé.
Seine Theater-Laufbahn begann er zunächst als Schauspieler. Zudem war er mit rund 30 Inszenierungen in verschiedenen Ländern Westafrikas unterwegs. Als Regisseur initiierte er mehrsprachige Projekte wie Théâtre Chez Vous, eine Tschechow-Inszenierung, die 169 Mal in fünf regionalen Sprachen Togos gezeigt wurde. Sein Theaterstück „Apocalypse 12:09“ wurde mit dem Literaturpreis der Universität Lomé ausgezeichnet.
Doutys Theaterarbeiten waren auf zahlreichen Festivals in Afrika und Europa sowie an deutschen Theatern zu sehen. An den Münchner Kammerspielen war er 2023 an der Entwicklung von „Confessions – Bekenntnisse“ beteiligt, einer deutsch-togolesische Recherche über das Erbe der Kolonisation. Ebenso in München inszenierte Douty „Young Confessions“ (2024), gemeinsam mit Jugendlichen mit Migrationsgeschichten, die durch Songs, Rituale, Erzählungen und Manifeste Frage zu ihrer Herkunft und ihrer Zugehörigkeit stellen.