Bildungsforschung

Digitalisierung in der Lehrkräftebildung

Dieses Projekt befindet sich derzeit erst im Aufbau.


PrOBe – Praxisphasen Orientierend Begleiten (abgeschlossen)

Projektleitung: Prof. Dr. Oliver Krämer
Projektkoordination und Ansprechpartner: Dr. Maximilian Piotraschke

Das Projekt PrOBe ist ein innovatives Praxiskonzept der Hochschule für Musik und Theater, welches im Verbundprojekt „LEHREN in M-V“ im Rahmen der gemeinsamen „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ von Bund und Ländern entwickelt wurde. Es vereint ein Langzeitpraktikum (Praxisjahr Schule) in den Fächern Musik und Theater mit der Betreuung durch eigens dafür qualifizierte Musik- und Theaterlehrer*innen aller Schularten (Mentoring Musik und Theater). Der Projektzeitraum erstreckt sich von 2016 bis 2023.

Innerhalb des Projektes gab es vier Begleitstudien, davon drei das Praxisjahr (Janus, Kompetenz, Profession) betreffend und eine auf das Mentoring (Transfer) bezogen. Mit Projektabschluss endet auch die Beforschung. Das Praxisjahr Schule wird mit der Gründung von rosa verstetigt, vom Mentoring bleibt das Mentor*innennetzwerk erhalten, welches weiterhin Selbstprofessionalisierung über Vernetzungstreffen realisiert, eine systematische Ausbildung zu Mentor*innen ist nicht mehr inbegriffen.

Publikationen

Hammerich, H., Krämer, O. & Piotraschke, M. (2023). Das Praxisjahr Schule als innovative Form des Langzeitpraktikums an der Hochschule für Musik und Theater Rostock. In: D. Raufelder, O. Steinberg & C. Retzlaff-Fürst (Hrsg.), Qualitätsoffensive Lehrer:innenbildung: Einflussfaktoren und Gelingensbedingungen. Ergebnisse aus Mecklenburg-Vorpommern (S. 91–99). Opladen: Verlag Barbara Budrich.

Krämer, O. (2022). Unterrichtsbeobachtung im Rahmen des Praxisjahres Schule. In: Retzlaff-Fürst, C., Driesner, I., & Krüger, A. (Hrsg.), Anregungen für Praxis, Schule und Universität: Ergebnisse, Erfahrungen und praktische Erkenntnisse der Qualitätsoffensive Lehrerbildung in M-V, 93–116. https://doi.org/10.18453/rosdok_id00003629

Piotraschke M. (2022). Musiklehren lernen zu lehren: Die Arbeit am Querschnittsthema Musik erfinden und Komponieren mit Kindern und Jugendlichen in der Musikmentor*innenqualifizierung an der hmt Rostock. In: Retzlaff-Fürst, C., Driesner, I., & Krüger, A. (Hrsg.), Anregungen für Praxis, Schule und Universität: Ergebnisse, Erfahrungen und praktische Erkenntnisse der Qualitätsoffensive Lehrerbildung in M-V, 29–39. https://doi.org/10.18453/rosdok_id00003629

Hammerich, H., Krämer, O. & Piotraschke, M. (2022). Mein Konzept von Musikunterricht – eine Standortbestimmung in Bezug zu aktuellen musikdidaktischen Positionen. Studierende begründen und diskutieren musikdidaktische Überzeugungen vor dem Hintergrund ihrer Praxiserfahrungen. DiMawe – Die Materialwerkstatt 4(2), 16–28. https://doi.org/10.11576/dimawe-4899

Hammerich, H., Krämer, O. & Piotraschke, M. (2021). Vorbereitung von Studierenden auf erste Unterrichtsversuche im Fach Musik. Partner-Peer-Teaching als Vorbereitung auf das Praxisjahr Schule. DiMawe – Die Materialwerkstatt 3(1), 1–12. https://doi.org/10.11576/dimawe-4206

Krämer, O., Malmberg, I. & Piotraschke, M. (2019): PrOBe – Praxisphasen Orientierend Begleiten. In: D. Neuhaus & G. Puffer (Hrsg.), Musikpädagogische Projekte in der Qualitätsoffensive Lehrerbildung. Diskussion Musikpädagogik 83/2019, 47–55.

Malmberg, I., Nestler, E. & Piotraschke, M. (2018).  Mentor*innenqualifizierung aus fachdidaktischer Perspektive gestalten. Kooperative Entwicklung und Umsetzung eines Curriculums. Journal für LehrerInnenbildung 4/2018, 46–51.

Vorträge

Malmberg, I. (2019, September). Mentoring beim Musizieren. Am Übergang von der Musikhochschule in den Klassenraum, Ergebnisse aus dem TRANSFER-Projekt (Vortrag). Jahrestagung des Arbeitskreises für musikpädagogische Forschung (AMPF), Hochschule für Musik und Medien, Hannover.

Krämer, O.; Malmberg, I. & Piotraschke, M. (2019, September). Poster: PrOBe – Praxisphasen Orientierend Begleiten. Jahrestagung des Arbeitskreises für musikpädagogische Forschung (AMPF), Hochschule für Musik und Medien, Hannover.

Piotraschke, M. (2019, September). Musiklehrer*innenprofessionalität im Projekt PrOBe. Im Forum: Neuhaus, D. & Puffer, G. Lehrprofessionalität im Fach Musik? Einblicke in musikpädagogische Projekte in der Qualitätsoffensive Lehrerbildung. Jahrestagung des Arbeitskreises für musikpädagogische Forschung (AMPF), Hochschule für Musik und Medien, Hannover.

Krämer, O. & Piotraschke, M. (2019, Mai). PrOBe – Praxisphasen Orientierend Begleiten: Eine Zwischenbilanz zum Ende der ersten Förderphase. Programmkongress LEHREN in M-V, Hochschule für Musik und Theater, Rostock.

Krämer, O. & Piotraschke, M. (2019, Mai). Emotions of Student Music Teachers Concerning School Practice. Jahreskonferenz der European Association for Music in School, Musikhochschule Malmö, Schweden.

Malmberg, I.; Nestler, E., Retzlaff-Fürst, C. & Wulff, T. (2019, Mai). Gegenstandsbezogenes Mentoring (Vortrag). Programmkongress LEHREN in M-V, Hochschule für Musik und Theater Rostock.

Malmberg, I. (2019, April). KünstlerIn oder/und LehrerIn sein? MentorInnen vermitteln zwischen der unterschiedlichen Konzeptionierung von KUNST in Hochschule und Schule (Vortrag). Tagung der Internationale Gesellschaft für schulpraktische Professionalisierung (IGSP), Pädagogische Hochschule Graz.

Piotraschke, M. & Wöller P. (2018, März). Das (hochschulische) Konzept der Mentor*innenqualifizierung und seine Umsetzung durch Mentor*innen im Schulalltag (Workshop). Tagung der Bundesfachgruppe Musikunterricht und der ArGe Schulmusik, Hochschule für Musik und Theater München.

Malmberg, I. (2018, März). Mentor*innenqualifizierung in Mecklenburg-Vorpommern (MQ_MV) mit fachdidakti­schem Fokus (Workshop). Tagung der Bundesfachgruppe Musikunterricht und der ArGe Schulmusik, Hochschule für Musik und Theater München.

Malmberg, I. (2018, März). Die besondere Situation der Mentees. Statuspassagen und Coping (Vortrag). Tagung der Bundesfachgruppe Musikunterricht und der ArGe Schulmusik, Hochschule für Musik und Theater München.

Begleitstudien

Janus

Forschungsfrage: Mit welchen Erfahrungen, Einstellungen, Emotionen und Erwartungen gehen Musiklehramtsstudierende in das Praxisjahr Schule?

Methode: Mit Hilfe qualitativer Inhaltsanalysen werden schriftliche Studierendenreflexionen über ihre Deutung der Anforderungen (Vorerfahrungen, Einstellungen, emotionale Dispositionen, Erwartungen) beim Eintritt ins Praxisjahr untersucht.

Ergebnisse: Der Großteil der Studierenden geht mit ambivalenten Emotionen in das Praxisjahr Schule, die zwischen (Vor-)Freude und Angst/Nervosität changieren. Diese Ambivalenz wird teils implizit und teils explizit reflektiert.

Publikationen

Krämer, O. & Piotraschke, M. (2020). Emotions of Student Music Teachers Concerning School Practice. In A. Houmann & E. Saether (Hrsg.), European Perspectives on Music Education, vol. 9 (S.191–205). Helbling.

Kompetenz

Forschungsfrage: Inwiefern beeinflusst das Praxisjahr Schule die Überzeugungen Musiklehramtsstudierender zu den Kompetenzen von Musiklehrer*innen?

Methode: Quantitativ-deskriptive und qualitative Auswertung der individuellen Kompetenzbögen der Studierenden, welche vor und nach dem Praxisjahr erstellt werden.

Ergebnisse: Eine Modifizierung des Arbeitsbogens war nötig, um die, von den Studierenden benannten, Kompetenzfacetten einordnen zu können. Besonders im pädagogischen Bereich finden Perspektivwechsel statt und in konkret künstlerisch-musikalischen Bereichen werden praxisbezogene Ausdifferenzierungen sichtbar.

Profession

Forschungsfrage: Welchen Einfluss hat das Praxisjahr Schule auf die Selbsteinschätzung der eigenen Berufswahlsicherheit unter den Lehramtsstudierenden an der hmt?

Methode: Langzeitbefragung zur Veränderung der Berufswahlsicherheit aller hmt Lehramtsstudierender über das Studium hinweg (semesterweise Onlinefragebögen, quantitative Auswertung mit SPSS), wobei die Phase des Praxisjahres besonders in den Blick genommen und der Vergleich zu einer Kontrollgruppe hergestellt wird, welche die Praktika noch nach altem Muster durchlaufen hat.

Ergebnisse: Durch das Praxisjahr werden Praxiserfahrungen früher im Studium gesammelt. Im Vergleich der Selbsteinschätzung der Berufswahlsicherheit wirkt das Praxisjahr leicht verunsichernd.

Publikationen

Hammerich, H., Krämer, O. & Piotraschke, M. (2023). Der Einfluss von Praxiserfahrungen auf die Berufswahlsicherheit von Lehramtsstudierenden im Fach Musik. In: B. Clausen & G. Sammer (Hrsg.), Musiklehrer:innenbildung. Der Student Life Cycle im Blick musikpädagogischer Forschung. (S. 191–202). Münster/New York: Waxmann.

Transfer

Forschungsfrage: Wie gestaltet sich der Transfer aus der musikalisch-künstlerischen Ausbildung an der hmt Rostock in die konkrete unterrichtliche Praxis des Musikunterrichts der Mentees und welche Rolle spielen die Musik-Mentor*innen bei diesem Transfer?

Methode: Es werden musikalische Selbstkonzepte von Mentor*innen und Mentees, die Zusammenarbeit der Dyade Mentor*in/Mentee, Kompetenzzuwächse in der musikalisch-künstlerischen Anleitungsarbeit während des Praxisjahrs Schule sowie deren Interdependenzen in den Blick genommen.

Ergebnisse: Qualitätskriterien für gelingenden Transfer der musikalisch-künstlerischen Ausbildung an der hmt in den Musikunterrichtsalltag, Rückbindungen in die Mentor*innenqualifizierung in Musik sowie curriculare Empfehlungen für die Musiklehrer*innenbildung an Musikhochschulen.

Publikationen

Malmberg, I. (2021). Musizieren als Entwicklungsaufgabe im Schulpraktikum. Erste Ergebnisse der qualitativen Erhebung TRANSFER zu Mentor/Mentee-Dynamiken beim Klassenmusizieren in schulischen Praxisphasen. In F. Platz, O. Kautny & J. Hasselhorn (Hrsg.), Musikpädagogik im Spannungsfeld von Reflexion und Intervention. Music Education between (Self-)Reflections and Interventions (S. 113–134). (Musikpädagogische Forschung / Research in Music Education,  Bd 41). Waxmann.

Wissenschaftliche Abschlussarbeiten im Projekt

Breitenstein, L. C. (2020). Musikalisch-künstlerische und pädagogische Selbstkonzepte von Musikmentor*innen – eine Interviewstudie zum Musizier-Mentoring in der ersten Phase der Lehrer*innenbildung. Wissenschaftliche Abschlussarbeit im Rahmen der ersten Staatsprüfung für das Lehramt an Grundschulen. Hmt Rostock, Institut für Musikwissenschaft und Musikpädagogik.

Hammerich, H. (2019). Der Einfluss eigener Praxiserfahrungen im Lehramtsstudium Musik auf die Ausprägung eines subjektiv bedeutsamen Kompetenzprofils – eine quantitative und qualitative Datenanalyse im Rahmen des Praxisjahres Schule. Wissenschaftliche Abschlussarbeit im Rahmen der ersten Staatsprüfung für das Lehramt an Gymnasien. Hmt Rostock, Institut für Musikwissenschaft und Musikpädagogik.

Klugmann, H. (2018). Musikalisches Selbstkonzept von Musikstudierenden. Eine qualitative Studie am Beginn schulischer Praxisphasen. Wissenschaftliche Abschlussarbeit im Rahmen der ersten Staatsprüfung für das Lehramt an Grundschulen. Hmt Rostock, Institut für Musikwissenschaft und Musikpädagogik.


abgeschlossene Promotionsprojekte

Maximilian Piotraschke (2022). Gefühle im Musikunterricht. Eine hermeneutische Studie zur Relevanz leiblicher Affektivität für musikpädagogisches Denken und Handeln

Die Dissertationsschrift untersucht die Relevanz von Gefühlen im Musikunterricht und fragt nach deren Bedeutung für musikdidaktisches Denken und Handeln. Um das Forschungsanliegen zu verfolgen, wird eine hermeneutische Methode gewählt und begründet, die den Rhizom-Gedanken nach Gilles Deleuze und Félix Guattari als reflexive Metaebene heranzieht. Damit lassen sich die Forschungsergebnisse verschiedener Disziplinen zum Musiklernen und zu musikalischer Bildung kritisch vergleichen. Die Arbeit gliedert sich in sechs Kapitel. Nach einer Einführung in die theoretischen Begriffe erfolgt zunächst eine methodische Reflexion. Eine pluralisierende Hermeneutik wird skizziert, wobei der Themenbezug geschaffen, der Gang der Arbeit dargelegt und das Vorgehen begründet wird. Es folgt die umfassende Aufarbeitung und Diskussion des vorliegenden Forschungsstandes in der deutschsprachigen Musikpädagogik. Dieser Schritt zeigt erstens das Desiderat einer grundlagentheoretischen Erarbeitung des Themas auf und setzt zweitens die Lesenden über das weitere Vorgehen in Kenntnis. Der Hauptteil widmet sich dann der Erschließung eines interdisziplinären Begriffs von Fühlen und Gefühlen: Von den Forschungs- und Philosophietraditionen des ausgehenden 19. Jahrhunderts bis in die Gegenwart werden exemplarische terminologische Verständnisse erarbeitet und in Hinblick auf ihre Konsequenz für musikunterrichtliches Handeln diskutiert. Aus empirischer, philosophisch-analytischer, phänomenologischer und soziologischer Perspektive verdichtet sich ein spezifisches Verständnis von Gefühlen, mit dem sich im Anschluss an die aktuelle Forschungsdiskussion der Bezugsdisziplinen Widersprüche mittels Differenzierungen auflösen lassen: Gefühle als ambige mentale Phänomene im Kontext leiblicher Affektivität bilden demnach die Grundlage des Weltbezugs innerhalb des individuell habitualisierten soziokulturellen Umfelds. Anschließend wird dieses Verständnis auf musikalische Dichotomien bezogen, die sich im Metaxy leiblicher Affektivität bewegen, also im ganzen Spektrum zwischen klingenden musikalischen Wirklichkeiten und dem Menschen liegen. Hierbei erweist sich der Moment der Rührung als Initialmoment des Musiklernens. Im Anschluss werden die Ergebnisse zusammengeführt: Nach kritischer Auseinandersetzung mit dem Kompetenzbegriff wird auf Basis einer Strukturanalyse transparent gemacht, inwiefern das entwickelte Verständnis von Gefühlen in Bezug zur Musik sowohl auf konzeptioneller als auch auf praktischer Ebene einen wichtigen Beitrag zur musikdidaktischen Theorie leistet. Gefühle weisen auf Transformationsprozesse des Ich im Verhältnis zu sich selbst und der Welt hin. Somit sind sie ein wichtiger Bestandteil von musikalischen Lern- und Bildungsprozessen. Zudem begründen sie einen gemeinsamen Bezugspunkt von empirischer Wissenschaft und Philosophie, sodass sie eine Schnittstelle im Dialog der disziplinären Strömungen der Musikpädagogik schaffen.

Volltext unter: https://rosdok.uni-rostock.de/file/rosdok_disshab_0000002815/rosdok_derivate_0000200908/Piotraschke_Dissertation_2022.pdf