Die Hochschule für Musik und Theater Rostock hat ihren langjährigen Honorarprofessor Hartwig Eschenburg verabschiedet. Über zwei Jahrzehnte hat er an der Hochschule unterrichtet. Ihm ist es mit zu verdanken, dass die hmt Rostock ihren Sitz in Rostock erhalten hat und ihre Gründung auf den Weg gebracht wurde. Mit großem Respekt würdigte die Rektorin der hmt Prof. Dr. Susanne Winnacker ihn für seine herausragende Lebensleistung und sprach ihm ihren Dank aus. „Wie verabschiedet man einen Menschen, der einen großen Teil des Gedächtnisses dieser Hochschule verkörpert, jemanden, der schon Vorsitzender der Gründungskommission der hmt Rostock gewesen ist, der viele Auszeichnungen erhalten hat für seinen Mut in Zeiten des Umbruchs?“, so Winnacker in ihrer Rede in der Vollversammlung am 12.10.2017.

Schon kurz nach Gründung der hmt Rostock begann Eschenburg Chorleitung und Oratorieninterpretation zu unterrichten und sein umfangreiches Wissen auf diesem Gebiet an den Nachwuchs weiterzugeben. Zahlreiche Oratorienprojekte mit jungen Sängern und Instrumentalisten wurden von ihm initiiert. 2001 wurde ihm für seine Verdienste eine Honorarprofessur verliehen.

Seine herausragenden Verdienste erbrachte Eschenburg aber vor allem als Kirchenmusikdirektor an der Rostocker St.-Johannis-Kirche. Vierzig Jahre wirkte er in diesem Amt und baute unter widrigen politischen Umständen die mit über 350 Mitgliedern größte Kantorei im Norden der damaligen DDR auf. Er arbeitete mit namhaften Solisten wie Peter Schreier und Thomas Quasthoff zusammen und unterhielt eine anregende Freundschaft mit Helmuth Rilling. Zahlreiche Ehrungen wurden ihm zuteil, so der Kulturpreis der Stadt Rostock und des Landes Mecklenburg-Vorpommern sowie das Bundesverdienstkreuz.